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Die Macht (und Ohnmacht) der Medien und unsere Chance

 

24 Stunden am Tag sind sie da. Stehen zur Verfügung. Bunte Bilder, aneinandergereihte Sätze. Wortmeldungen und solche, die sich dafür halten.

 

Informationen jeglicher Art suchen sich tagein tagaus den Weg über die unterschiedlichsten Kanäle in unser Bewußtsein und, für die meisten viel weniger wahrnehmbar, in unser Unterbewußtsein.

Alle erwecken den Eindruck wichtig zu sein und noch einmal wichtig zu sein. "Hast Du schon gehört...?" In einem scheinbar unendlich langen Fluß der Datenmengen, die sich zu uns drängen und sich Gehör verschaffen wollen, kann es ein Fauxpas sein etwas eben nicht gehört zu haben, weil man nicht mehr an der Informationsleine des täglichen Gezwitscher hängt und deshalb schnell als nicht informiert gelten kann.

 

Doch Medien sind wichtig. Sie sind Meinungsmacher. Verantwortungsbewußt gestaltet helfen sie mir eine eigene Meinung zu bilden. Das ist ein entscheidender Unterschied. Meinungsmacher oder Meinungsbildner?!

Medien haben Macht. Sie können etwas so oder so aussehen lassen. Schon ein einziges Wort, ein einzelner Satz, ein einzelnes Bild aus einem Zusammenhang genommen, verändert das eigentlich Gewesene. Und sucht sich dann seinen "neugestalteten" Weg in die Ohren oder Augen der Menschen. Sie zeigen in ihrer Macht aber auch immer öfters die Seite der hilflosen Ohnmacht.

 

Informationen, Wissen sind zweifelsohne wichtige Errungenschaften, die unser Leben bereichern und vorantreiben. (Und sie können zu einer Waffe werden.)

Wir können uns durch den Wetterbericht (auch, wenn es öfters anders kommt, als angekündigt) auf bestimmte Dinge einstellen. Informationen können im besten Fall lebensrettend sein und dienen grundsätzlich einem besseren Miteinander. Wir wissen heutzutage scheinbar mehr denn je, was u.a. am anderen Ende der Welt geschieht und können dadurch leichter auf etwas reagieren und sei es auch nur durch eine Meinungsbildung zu einem Ereignis.

 

Vorkommnisse jedweder Art kommen schneller ans Licht, bedingt durch die ebenfalls immer schneller werdenden und reagierenden Medien. Und ebenfalls wie immer, hat alles seine Vor- und Nachteile. Zu viel Information kann überfluten, verunsichern und schlimmstenfalls den Kontakt zur eigenen inneren Stimme versiegen lassen. Spätestens dann ist etwas nicht mehr in Ordnung. Das gilt für die Medienmacher wie für die Konsumenten gleichermaßen. 

 

Dennoch keine Frage ist, daß unsere moderne Medienlandschaft ein Schatz der besonderen Art ist. Ein Schatz, den es gilt auch als solchen zu erkennen, zu pflegen und umzusetzen. Die Macht, die unsere allseits so liebgewonnenen Informationsquellen im negativen haben können, haben sie natürlich auch im positiven. Wie schon kurz erwähnt bringen sie uns Wissen. Welcher Art auch immer. Wenn ich es schaffe eine gesunde Distanz zu dem aufzubauen, was sich den Weg zu mir ebnen möchte, dann ist eine Information erst einmal eine Information. Nicht mehr nicht weniger. Wer hat etwas von der Verbreitung dieser Info und warum? Meldet sich eine Stimme des Zweifels? Bringt mir diese Nachricht etwas? Ein kollabieren am Nachrichtenüberfluß und ein daraus resultierendes ohnmächtig werden ist die schleichende Gefahr, wenn man nicht rechtzeitig merkt, daß die weltweiten Infos gerade das eigene Maß der Belastbarkeit überschritten haben. Deshalb ist zumindest für mich das Maß des Konsums wichtig.

 

Da jede Erfindung ein Fluch und Segen zugleich sein kann, haben natürlich auch die modernen Medien ihre "zwei Gesichter". Und sie sind immer ein Spiegel dessen, was wir, jeder Einzelne von uns, daraus macht. Und wenn man jetzt "hochspirituell" rangehen möchte, kann man auch sagen: "Es ist gut so wie es ist, denn so wie es ist, zeigt es uns, wer und wie wir sind. Hier und jetzt." Wenn uns der Medien-Spiegel nicht gefällt, dann ist es Zeit ihn zu verändern.

 

Jedes einzelne Medium kann uns dienen, uns voranbringen, vernetzen, helfen, Kommunikation möglich machen. Medien können uns Unterhaltung und Spaß bringen. Auch gerne einmal, wenn vorhanden, die Langeweile vertreiben. Langeweile kann sehr kreative Potenziale entstehen lassen, weil ein gewisser Leerlauf entsteht, der gefüllt werden kann.

Medien können Einsamkeit lindern, die Stillle in der Wohnung ein wenig weniger still erscheinen lassen. Alte, kranke und aus welchen Gründen auch immer zurückgezogene Menschen, können dennoch Anteil an einem Stück Leben in der Gesellschaft haben. Ja, Medien sind auch manchmal "kleine Ärzte" in einer Gesellschaft, in der keiner mehr so richtig dem Tempo und den täglichen Anforderungen gewachsen ist.

 

Letztendlich können wir über die Medien Krieg jeder Art führen. Zerstören und bloßstellen, was das Zeug hält. Lästern, verletzen, demütigen, uns beliebig weh tun. Diesem Treiben sind bekanntlich keine Grenzen gesetzt.

Wir können aber auch versuchen sie bestmöglich im Sinne aller zu nutzen, um uns gegenseitig zu stärken, seriös zu informieren, Freude zu erleben, Wissen zu verbreiten und zugänglich zu machen. Mißstände aufzudecken, um an einer Veränderung teilzunehmen. Leicht geschrieben und doch im Detail, in der Realität oft nicht ganz so einfach umsetzbar. Da auch hier so viele Dinge eine Rolle spielen, warum zum Beispiel gute Fernseh-Formate nicht den Weg ins Programm schaffen. Meister Ego und die Angst vor Verlust des Altbekannten und so Vertrauten, vielleicht die nicht richtigen Leute am falschen Platz. Machtgehabe, Neid und Mißgunst uns daran hindern auch hier einen Schritt weiter nach vorn zu gehen. Der irgendwann selbst erschaffene Quotengott richtet über Sendungen, die noch nicht einmal, gerade das Fernseh-Licht erblickt, auch schon ihr Begräbnis erleben, um dann sinnloserweise in irgendwelchen Sender-Archiven zu verstauben, obwohl sie qualitativ gut waren. Sie hatten nicht einmal die Chance sich herumzusprechen. Natürlich sind Medien auch ein Wirtschaftsfaktor. Nur, wenn aus Angst vor dem Quoten-Aus erst gar nichts mehr versucht wird, dann läuft etwas grundsätzlich in die Richtung der uninspirierten Kreativität und Mutlosigkeit. Und wir hätten nicht schon so tolle Medien-Formate erleben können, wenn es nicht irgendwann irgendwo jemanden gegeben hätte, der eine Idee, ein Wagnis, eingegangen ist.

 

Unsere Medien sind toll! Sie können uns so viel geben. Aber auch nehmen. Es liegt an uns, sie zu dem zu machen, wie wir sie bestenfalls haben wollen. Jeder mit seinen ganz persönlichen Möglichkeiten. Das fängt schon bei einem "Facebook-Posting" an. Vielleicht vorher noch einmal überlegen, bevor ich etwas einfach so dahinschreibe. Das Internet vergißt nicht und jemand anderes kommt vielleicht zu Schaden, auch wenn es vordergründig gar nicht die Absicht gewesen sein muß. Fernseh-Radio- und Zeitungsleute sollten wie in allen anderen Berufen auch, an der richtigen Stelle ihrer Fähigkeiten sitzen, um das jeweils Richtige auf den Weg zu bringen. Wer sich nicht am richtigen Platz befindet, sollte einen für seine Fähigkeiten entsprechenden Platz suchen und finden und bestenfalls auch bekommen. Denn dies dient letztendlich uns allen. Was nutzt mir ein Chirurg, der kein Blut sehen kann, aber Chirurg ist, weil der Vater es so wollte und den entsprechenden Professor kannte? Katastrophen und Leid sind vorprogrammiert. Wir müssen lernen unsere Fähigkeiten zu erkennen, zu nutzen und sinnvoll einzusetzen. Wenn wir es selbst nicht wissen, was in uns steckt, kann ggf. ein anderer uns darauf aufmerksam machen, vorausgesetzt derjenige ist neid- und angstfrei.

 

Ein ganz wichtiger Ratgeber in all diesen Entscheidungen sollte niemals ungehört bleiben: Die Sprache des Herzens! Denn sie ist die, die uns zu Menschen macht und uns miteinander verbindet!

 

Copyright by Daniela Herbig 2013

 

(Wie immer stellt auch dieser Text meine ganz persönliche Meinung dar und ist lediglich ein Auszug meiner Überlegungen!)

 

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© Daniela Herbig