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Foto: © Oliver Ott / RADIO fresh80s; Mit freundlicher Genehmigung von Oliver Ott

Interview mit Friedel Geratsch über das neue "Geier Sturzflug"- Album "Könige der Welt"

 

Seit 17.04.2015 ist das neue Album von Geier Sturzflug "Könige der Welt" als CD auch über den Handel erhältlich.

 

Grund genug für die Friedel Geratsch/Geier Sturzflug-Seite Friedel ein paar Fragen zum neuen Album zu stellen!

 

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Friedel Geratsch für das kurzfristige (kleine) Interview!

 

Wenn Könige tanzen...

 

...dann tanzen sie zu "Könige der Welt!"

 

 

Geschafft...

 

"...Inspiration kommt einfach angeflogen, der Rest ist harte Arbeit."

(Zitat: Friedel Geratsch im Interview für Friedel Geratsch/Geier Sturzflug-Seite)

 

 

"Einen roten Faden gibt es nur, wenn ich meinen roten Pullover anziehe..."

 

01. "Könige der Welt" ist das erste unplugged Album in der 36jährigen Karriere von Geier Sturzflug. Wie kam es zu dieser Idee jetzt ein unplugged Album aufzunehmen?

 

Die Idee zum unplugged Album kam vor ein paar Jahren als ich mit Pascal Cherouny zusammen ein paar Lieder vom Album "Hör auf zu weinen" auf Akustik Gitarren gespielt hatte. Zuerst wollten wir nur mit zwei Gitarren und Gesang ein paar Lieder aufnehmen, aber dann kamen Bass und Schlagzeug dazu und immer mehr befreundete Musiker hatten Lust mitzuspielen. Irgendwann war dann die Überlegung einen kleinen Querschnitt durch das gesamte Geier-Programm zu machen und ein paar neue Lieder dazu. Dann hat sich das ganze Projekt leider etwas hingezogen und ist erst Anfang 2015 fertig geworden. Eigentlich sollte es im Winter 2014 zum 35er Jubiläum von Geier Sturzflug kommen. Aber zum 36er Jubiläum ist es eigentlich noch viel besser.


02. Es sind ja sehr viele unterschiedliche Instrumente auf dem Album verwendet worden. Mit wie vielen Musikern hast Du für dieses Album zusammengearbeitet? Und wie kam die gemeinsame Arbeit zustande?


Insgesamt waren 11 Musiker beteiligt. Einige kamen über den Schlagzeuger und Produzenten Stephan Schott dazu. Ansonsten kennt man sich halt schon Jahre lang.


03. Zu den fünf brandneuen Songs gibt es noch eine Mischung der ganz großen Geier-Hits und ein paar Songs aus den späteren Alben wie "Wildwechsel". Nach welchen Kriterien hast Du die Songs ausgewählt?


Neben den Hits, die einfach dazu gehören und sein mussten, habe ich einfach ein paar ausgesucht, die mir zu diesem Zeitpunkt besonders am Herzen lagen. Einfach persönlicher Geschmack.


04. Hast Du eigentlich persönliche Favoriten auf dem Album? Was macht diese Songs zu Deinen Lieblingen?


Die Lieblingslieder wechseln immer wieder. Meistens sind es die, die ich gerade frisch geschrieben habe. Auf dem Album gefallen mir fast alle ganz gut. Ich finde es angenehm zu hören. Einer meiner Lieblingslieder ist "Gehst du mit mir", das erinnert mich an Urlaub.


05. Zwei Songs fallen auf dem Album besonders ins Gewicht. Zum Beispiel "Schon wieder August". Ein ganz außergewöhnlich tief berührendes Lied mit einer sehr herausragenden Instrumentierung und einem ganz eigenen Gesang. Wie ist dieses Lied entstanden?


"Schon wieder August" habe ich schon 2004 geschrieben, aber nie veröffentlicht. Letztes Jahr habe ich angefangen Zigarrenkisten-Gitarre zu spielen und mir das Lied noch mal vorgenommen und neu arrangiert. Die Gitarre hat nur 3 Saiten. Alles ist sehr einfach.


06. "Schon wieder August" könnte glatt für eine traurige Szene in einem Film stehen. Da Du ja auch für "Moskito" (Jugendmagazin) damals Musik geschrieben hast - Könntest Du Dir vorstellen Filmmusik zu machen? Was für Filme/Richtungen könntest Du Dir ggf. vorstellen?


Filmmusik ist nicht so meine Sache. Ich schreibe kleine 3 Minuten Lieder. Bei "Moskito" wurde der Film ja zum Song gedreht. Das ist was ganz anderes.


07. Bei "Kohle" geht es ja grundsätzlich darum, daß Geld die Welt regiert und ohne "Kohle" nichts läuft. Wie siehst Du persönlich die Entwicklung, daß alles immer kommerzieller wird?


Das ist leider die Entwicklung. Die Banken regieren und nehmen uns aus. Finde ich nicht gut.


08. Ein ganz großer aber immer heimlicher Klassiker von Geier Sturzflug ist auch auf dem Album zu finden. "Karibische Gefühle". Eine ganz tolle Umsetzung. Wie lange mußtest Du/ihr an diesem Song probieren, bis es genau diese Version geworden ist?


Lieder sagen einem ja immer was sie wollen und entwickeln sich. So war das auch bei "Karibische Gefühle". Es ist ein Prozess und irgendwann hat man das Gefühl, so passt es. Letztendlich arbeitet man ja an allen Liedern gleichzeitig und somit ist schwer zu sagen wie lange es bei einem einzelnen Lied dauert. Es ist erst fertig, wenn es fertig ist. Musik ist aber auch eine Momentaufnahme. Beim nächsten Mal kann alles ganz anders klingen.


09. Die großen Klassiker von Geier Sturzflug wie z.B. "Bruttosozialprodukt" oder "Besuchen sie Europa" hast Du schon zig tausendmal gesungen. Gibt es darunter einen ganz besonderen Favoriten, der Dir persönlich mehr am Herzen liegt?


Ja, diese Lieder habe ich oft gesungen, und es ist nicht ganz einfach sie immer noch frisch zu präsentieren. Aber ich denke es ist gut geworden. Es ist anders aber immer noch das gleiche Lied.


10. Woraus ziehst Du Deine Inspirationen für Deine Musik? Wie entsteht für Dich ein roter Faden für ein Album?


Einen roten Faden gibt es nur, wenn ich meinen roten Pullover anziehe. Über Faden mache ich mir keine Gedanken. Inspiration kommt einfach angeflogen, der Rest ist harte Arbeit.


11. Gibt es für Dich noch einen musikalischen Traum, den Du gerne verwirklichen möchtest?


Ich würde gerne noch ein CBG Album machen. Das heisst, Musik auf selbstgebauten Zigarrenkisten-Gitarren mit einem Bottleneck gespielt. Mehr oder weniger Blues / Bluesrock. Da arbeite ich noch dran. Ansonsten habe ich den Traum irgendwann besser zu werden.

 

Interview mit Friedel Geratsch vom 19.03.2015

Fragen: Daniela Herbig

 

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© Daniela Herbig