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Bollmer: Flieg mit mir endlos weit

 Foto (v.l.n.r. Astrid Schöning, Hubert Deters, Peter Bolmer, Jenna von Thäne)

 

Mit freundlicher Genehmigung von:

Bollmer (Peter Bolmer)

www.bollmer.berlin

www.facebook.com/bollmer.berlin

 

Im September 2014 ist ein Album erschienen, welches den schlichten Titel "Bollmer" trägt. Der Musikmarkt ist prall gefüllt mit Musikern, Bands, Sängern, die in deutscher Sprache Texte schreiben und singen. Gute und weniger gute. Sich heutzutage als Musiker Gehör zu verschaffen, ist leichter und schwerer zugleich, als je zuvor.

 

Durch u.a. das Internet allgemein, Streaming-Dienste, YouTube, Spotify etc. hat sich zusätzlich das "Werte-Verhalten" in den letzten Jahren stark verändert. Immer weniger Menschen sind bereit für Musik zu bezahlen. Kostenlose oder gar illegale Downloads sind leider keine Seltenheit. Selbst die, die es sich finanziell leisten könnten, nehmen gerne'mal im Vorbeigehen den ein oder anderen Titel kostenlos mit in das private Musik-Sammellager. Frei nach dem Motto: Was kostet die (Musik-)Welt? Nichts. Alles umsonst!

 

Dass der entsprechende Künstler seine Arbeit dadurch nicht bezahlt bekommt, und würden das alle Musik-Liebhaber so praktizieren, auch langfristig gesehen so nicht mehr in seine Kunst zurückinvestieren kann bleibt vollkommen unberücksichtigt. Aber soweit reichen dann die kurzfristigen Überlegungen der "Mal-Schnell-Umsonst-Konsumenten" leider meistens nicht. Doch schnell zurück zur besagten CD "Bollmer".

 

Hinter "Bollmer" verbirgt sich der 37-jährige Musiker Peter Bolmer, der vor seinem Solo-Projekt als Sänger, Gitarrist und Bassist bei der Rock-Band "EL*KE aktiv war. Seit 2009/Anfang 2010 ruht die Band allerdings.

Was "schlecht" für "EL*KE" ist, ist jedoch in diesem Fall gut für "Bollmer". Denn mit diesem Projekt und seinem ersten Album hat Peter Bolmer ein wunderbar rundum gelungenes Werk abgeliefert. "Großstadt-Pop", wie er es nennt. Großstadt-Pop für Kleinstädte. Großstadt-Pop für Großstädte. Großstadt-Pop für alle! Diese Art von Großstadt-Pop funktioniert einfach überall. Melodien, die sehr vielschichtig sind und Texte, die man gerne mitsingt und die einen daran erinnern, daß das Leben bunt ist. Lebendig! Voller Farben und Facetten. Und einfach immer in Bewegung. Selbst im Stillstand.

 

Die erste Single-Auskopplung mit dem passenden Titel "Berlin" ist ein Ohrwurm der besonderen Art. Schon das erste Pfeifen macht neugierig und beschwingt die Seele. Mehr davon. Unberechtigterweise warfen einige Stimmen "Bollmer" vor eine reine "Berlin-Hymne" zu singen. Davon gäbe es doch schon so viele. Und das ganze Negative, was in Berlin nicht gut läuft, hätte er gleich schon einmal gar nicht erwähnt. "Bollmer" beschreibt sein persönliches Lebensgefühl in und zu dieser Stadt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Bei genauerem Hinhören kann man in den einzelnen Zeilen genau die Widersprüchlichkeit und die Faszination der besungenen Stadt fühlen und wahrnehmen. "Mein Zug rauscht durch die Nacht, zwischen Baustellen eine Stadt..." heißt es da und spielt auf die unzähligen Baustellen in Berlin an, die darauf warten irgendwann keine Baustelle mehr zu sein. Oder: "...am Alex fängt 'ne Demo an, und ich lauf die Spree entlang..." Die alltäglichen Gegensätze, die einem im Leben begegnen - nicht nur in Berlin. Dieses Lied über die vielbesungene Stadt geht ins Ohr. Und - bleibt da. Einmal gehört, verläßt es die Gehörgänge nur sehr schwer, fast widerwillig.

 

Song für Song reiht sich eine Perle nach der anderen ein. Gefühlvoll, rockig, nachdenklich, melodisch im positivsten Sinne. Sagt Peter Bolmer von sich selbst, daß er bei "EL*KE" mehr aggressiv gesungen/geschrien hat, zeigt er auf "Bollmer", daß er viele Facetten als Sänger zu bieten hat. Der Opener "Endlos weit" kommt musikalisch in einer sehr erdigen Note daher. Mit dem Ruf zur Veränderung und nach dem Meer. "Viel zu lange festes Land, nichts bewegt sich, wo ist der Strand? Die Sicht reicht nur zur nächsten Wand..." "Schöne Welt" ist eine Hommage an unsere Erde. Und irgendwie auch an den übergeordneten Sinn unseres menschlichen Daseins. Mit Fragen, auf die es oft keine Antwort zu geben scheint und gleichzeitig der Faszination des Lebens an sich. In "Verlassen" beschreibt "Bollmer" eine intensive Liebes-Beziehung, in der es am Ende um die ebenfalls intensive Angst des "Verlassen-Werdens" geht. Ein kurzer Auszug aus einem bunten Potpourri von Songs, die gehört werden wollen. Zwölf Titel befinden sich auf dem ersten Album des 37-jährigen aus dem Emsland stammenden Musikers. Davon ist kein einziger ein Lückenfüller. Die CD ist als Digipack mit einem schön gestalteten Booklet ausgestattet und enthält alle Texte und sechs sehr atmosphärische Fotos der Fotografin Katja Kuhl.

 

Großstadt-Pop der gelungenen Art. Eine "Must-Have-CD", die auch nach der x-ten "Anhör-Wiederholung" ihre Qualität und ihren Reiz des "Immer-Wieder-Hören-Wollens" nicht verliert. Danke Peter "Bo(l)lmer" für dieses Album! "...und vergesse nicht, dieser Moment ist lebendig - in dieser Welt ist alles vergänglich, doch das Gefühl macht uns unendlich - denn wir sind lebendig..."

 

Ach ja, da war noch 'was: Übrigens geht man morgens auch nicht zum Bäcker, um sich Brötchen zu holen, die man dann nicht bezahlt.

 

Trackliste "Bollmer":

01. Endlos weit 3.38

02. Schöne Welt 3.40

03. Verlassen 3.00

04. Flieg mit mir 3.38

05. Berlin 2.57

06. Miranda 3.26

07. Mit Liebe irgendwo 3.49

08. Déjà-vu 3.17

09. Alles klar 3.12

10. Es wird hell 3.12

11. Fremdes Land 4.07

12. Unendlich 3.13

 

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© Daniela Herbig