Die ZDF-Hitparade (gestartet am 18.01.1969) ist eine der beliebtesten Sendungen gewesen, die heute einen sogenannten absoluten "Kult-Status" genießt und immer noch eine treue Fan-Gemeinde aufzuweisen hat. Als sie im Jahr 2000, genauer am 16.12.2000, das letzte Mal über den Bildschirm flimmerte, hatte sie ihre Hochzeit schon längst überschritten. Dennoch ging ein Stück Fernseh-Geschichte zu Ende. Eine Zeit, in der eine Sendung ein Millionenpublikum erfreute, begeisterte und auch anödete. Ein Format, welches Generationen miteinander verband, scheinbar mühelos. Drei Moderatoren begleiteten die Sendung durch ihre unterschiedlichen Entwicklungen und Jahre. Dieter-Thomas Heck von 1968 bis 1984. Viktor Worms von 1985 bis 1989. Und Uwe Hübner ab 1990 bis zum Schluß, im besagten Jahr 2000.
Fehler wurden gemacht wie überall. Ob es das Aussetzen des "Live-Gesangs" (von 1987 bis 1991) war, oder die umstrittene Änderung jetzt auch englischsprachige Titel, die zwar in Deutschland produziert wurden aber eben nicht in deutscher Sprache gesungen wurden, mit ins Konzept aufzunehmen oder oder...
Im "Casino", welches sich auf dem Gelände der Berliner Union Film bis heute, jedoch in komplett neuer Aufmachung befindet, gab es für Mitarbeiter, Besucher und Stars und Sternchen der ZDF-Hitparade die Möglichkeit sich auch zu begegnen. Fotos und Autogrammwünsche wurden erfüllt und das ein oder andere (kurze) Gespräch war in recht vertrauter Atmosphäre möglich. So dicht am Zuschauer und der "Fan" gan nah dran an "seinen Stars" und umgekehrt - das war eine einzigartige Form von gut gemachter Fernseh-Unterhaltug.
Da ich mich zu damaliger Zeit (1984-1990) sehr häufig und regelmäßig auf dem Gelände der Berliner Union Film war, auf dem die Hitparade produziert wurde, habe ich natürlich ganz besondere Erinnerungen an diese Zeit.
Es sind schöne, lehrreiche, traurige und höchst amüsante zugleich.
Als die EAV (Erste Allgemeine Verunsicherung) zum Dauer-Gast dieser Sendung wurde, war ich schon längst "infiziert". Durch die EAV. Die Auftritte dieser außergewöhnlichen Band, die mit einem kreativen Input mehr als gesegnet war und ist, waren ein reiner Augen-und Ohrenschmaus. Auch in der ZDF-Hitparade.
Deshalb habe ich sie hier noch einmal (fast) alle zusammengetragen.
Sie sind eine Erinnerung und eine Inspiration.
Heute im Jahr 2015 könnte die Band, schon aus Respekt vor ihrem mittlerweile ebenfalls vorangeschrittenen Alter, soetwas wie den "Alpenrap" in damaliger Form sicher nicht präsentieren. Heute ist die EAV immer noch kreativ, aber der heutigen Zeit und dem Alter entsprechend angepaßt.
Und das ist gut so!
Der absolut erste Auftritt der Österreicher in der Hitparade in der Oberlandstraße, Berlin. Innovativ, anders und einfach EAV pur!
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Auftakt einer Dauergast-Reihe. Dieser Auftritt verhilft der Band u.a. zu einem weiteren breiten Publikum. Ab jetzt geht es immer weiter aufwärts... Ihre Natürlichkeit und Kreativität zeichnet sie aus...
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1986 ist eines DER Hitparaden-Jahre für die EAV. Klaus setzt "alles auf eine Karte" und flirtet in der 200. Ausgabe der Sendung sogar Monika Diepgen, Frau des damals regierenden Bürgermeisters von Berlin Eberhard Diepgen, an. Dieter-Thomas Heck ist noch einmal als Gast dabei, nachdem Viktor Worms die Sendung 1985 als Moderator übernommen hatte.
Gleich am Anfang ist die EAV zu sehen...
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Die Hitparade sendet eine Sommer-Ausgabe. Was damals im Fernsehen noch sehr beliebt war, Sommer-Sonder-Sendungen zur allgemeinen Ferien-Zeit zu zeigen. Wer in die Gesichter des Publikums blickt, sieht die Begeisterung in den Augen, beim Auftritt von "Heisse Nächte". Und das Mädchen am Ende des Liedes, welches mit Klaus kurz "tanzen" darf, hat wohl dieses Erlebnis lange nicht vergessen. Wenn überhaupt...
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Die EAV kann nicht live vor Ort sein und wird deshalb aus Wien zugeschaltet (erstmalig wurden die Regeln außer Kraft gesetzt, daß der jewelige Künsler live in Berlin vor Ort sein muß und diese Ausnahme zugelassen), da dieser Termin schon mehrere Monate zuvor angesetzt war und auch einem wohltätigem Zweck diente. Die EAV trat zugunsten der österreichischen Spastikerhilfe auf.
Ein bißchen Traurigkeit in Berlin, verbunden mit einem großen Verständnis. Jedenfalls von meiner Seite...
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Zu diesen "Hits des Jahres'86" erschien die EAV ohne Thomas Spitzer.
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Der "Kult-Klassiker" schlechthin. Damals arbeitete sich "Fata Morgana" schrittweise nach oben, weshalb die Band auch zweimal mit diesem Song platziert war. Klaus erschien oberkörperfrei, was bei einigen weiblichen Fans, z.B. bei mir zum Überraschungseffekt führte und zur "Kurzsichtigkeit". Also "Vorsicht" bei der Wahl des "Lieblingssängers"...!
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Auf diesen Auftritt schien das ganze Publikum gewartet zu haben, denn die Begeisterung war überdurchnittlich groß, als die EAV mit "Küss die Hand..." angekündigt wurde. Und wie Viktor Worms schon richtig vermutete, war dieser Platz 4 noch nicht die letzte Entscheidung... Denn dieser Titel sollte die erste und (leider) einzige Nummer Eins der EAV in der Hitparade werden, (zumindest, wenn man die "Comedy-Ausgabe" von 1998 nicht mit einbezieht. Dort hatten sie auch den ersten Platz belegt). Bei "Küss die Hand schöne Frau" herrschte jedenfalls "Kreischalarm" beim Sichten der Österreicher.
Die Band ist nicht live im Studio. Es wird der Auftritt vom letzten Monat eingespielt. Aber es ist (endlich) der erste Platz!
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Ganz oben und immer weiter. Auch das Jahr 1988 ist für die EAV u.a. DAS weitere Hitparaden-Jahr. Sie sind mit insgesamt drei Auftritten vertreten. Schade ist nur, daß seit 1987 nicht mehr live gesungen wird. Das betrifft die Mehrzahl der Auftritte der EAV in dieser Sendung. Warum das Aussetzen des Live-Gesangs eingeführt wurde, darüber gibt es unterschiedliche Aussagen. Eine von vielen soll gewesen sein, daß (angeblich) die Künstler das so wollten. Ich habe keine Ahnung, ob dem so war...
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Eine weitere Sommer-Ausgabe, der beliebten Sendung. Die EAV platziert sich mit "Burli" dennoch. Auch, wenn der Song von vielen Rundfunkanstalten boykottiert wird, weil zu damaliger Zeit, aus welchen Gründen auch immer, der Song mißverstanden wurde oder mißverstanden werden wollte?! In einem Kurz-Interview bezieht Klaus im Namen der Band noch einmal deutlich Stellung zu diesem Thema.
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Das "Neppomuk-Zeitalter" beginnt und "Ding Dong" wird ein Hitparaden-Liebling. Die Überholspur der EAV scheint durch nichts mehr aufzuhalten zu sein. Im Studio wird jetzt immer mehr auch mit "Kulisse" gearbeitet, was auch zur Folge hatte, daß nicht mehr so viel Publikum Platz im Studio fand, u.a.... Wofür aber die EAV nicht verantwortlich war...
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Ein sehr aufwendiger Auftritt folgt für die Österreicher. Aber auch für die Hitparade. Solche umfangreichen Kostümierungen waren dort nicht an der "Monats-Ordnung". Auch einer der Auftriite, die als besonders "kultig" gelten. "Frauen-Liebling" Klaus kann sich wieder einmal vor Blümchen und Küßchen nicht retten. Wobei Blumen und Küsse in der Hitparade ständig und in Mengen verteilt wurden. Irgendwann hatte sich das so eingebürgert...
Die Abstände werden größer, in denen die EAV jetzt in der Oberlandstraße in der Berliner Union Film erscheint.
"Jambo" ist eine lange Brücke zu dem erst drei Jahre später folgendem Auftritt der Band.
Der letzte reguläre Auftritt in der Sendung, die Generationen geprägt hat. Viel Haarspray und endlich wieder echter Live-Gesang. Die Band befand sich in einer guten Stimmung. Das Publikum ebenfalls. Aber zu einem vorderen Platz hat es trotz "300 PS" leider nicht gereicht.
Diese Ausgabe war eine Sonder-Sendung unter dem Titel "Comedy". Der "Bongo Boy" kam überdurchschnittlich gut an und belegte mit 44,0 Prozent mit großem Abstand den ersten Platz. Klaus Eberhartinger heizte dem Publikum ordentlich ein und versprühte eine Energie, die ihresgleichen suchte und auch der gesamten Band war deutlich anzumerken, daß sie den Erfolg noch einmal wollten.