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Gläserne Welt - Eine Möglichkeit wäre Vertrauen

 

Der Mensch wird gläsern. Durchsichtig. Sichtbar. Bis in die kleinsten Winkel. Technisch kaum noch eine Hürde. Spirituell machbar. Eine schreckliche Schreckensvision? Noch vor dreissig Jahren eine utopische Vorstellung. In Kinofilmen jedoch immer auch schon wieder ein Thema gewesen. Schon damals. Wer die "Zurück in die Zukunft-Reihe" kennt, weiß sicherlich, was ich meine. Die Technik, die dort noch Zukunftsvision war, ist mittlerweile größtenteils unsere normale Realität geworden. Gehört zum Alltag dazu wie das Wäsche waschen. Alles eine Frage der Entwicklung. Alles eine Frage der Gewöhnung.

 

Natürlich neigt die Mehrheit der Menschen erst einmal dazu, alles was "neu" kommt, mit Vorsicht zu genießen. Unser Gehirn ist ja so angelegt, daß es Gefahren versucht zu erkennen, zu analysieren, um dann ggf., wenn nötig unser Alarm-System zu aktivieren. Das ist in der Vergangenheit überlebenswichtig gewesen. Das nötige "Mißtrauen". Eben die Vorsicht. Die fast komplett technisierte und gläserne Vision aus der "Zurück in die Zukunft-Reihe" breitet sich aus und wird zu einer Selbstverständlichkeit. "Facebook" animiert Menschen dazu ihre intimsten Dinge der breiten Öffentlichkeit zu zeigen, die sie sonst nur ihren engsten Freunden anvertrauen würden. Das Internet an sich öffnet Türen für (fast) jedermann sich in irgendeiner Form auszudrücken, mitzuteilen, darzustellen. Ich selbst gehe ja auch gerade diesen Weg. Weil ich gerade diese Zeilen auf meine Webseite bringe. Die Menschen zeigen sich. Öffnen sich. Ob nun aus Spaß, Unbekümmertheit, Geltungsdrang, Hilflosigkeit oder was auch immer. Es öffnet sich. Das weite Feld der Möglichkeiten. Wie eine Glaskuppel, in der es kein Verstecken mehr gibt. Der technische Röntgenblick. Alles bisher Unsichtbare, gut verborgene, wird nun sichtbar. Einsehbar. Es gibt kein Entkommen. In dieser gläsernen Welt. Alles wird sich daruntermischen. Mißbrauch der nun so erhaltenen Informationen. Manipulation. Ob nun zu Werbezwecken oder persönlichem Vorteil im beruflichen, wie im privaten Bereich. Fehler, die wir begehen, können so für jeden sichtbar werden. Mit all den Vor- und Nachteilen. So kommen Ungerechtigkeiten schneller heraus, genauso wie banale Ausrutscher, wie ein unfreundliches Wort, weil man ausgerechnet an diesem Tag gar nicht gut drauf war.

Ebenso können wir aber auch schneller und direkter Anteil nehmen an den schönen Ereignissen, die sich weltweit genauso ereignen. Wir bekommen sie zu sehen. Auch sie zeigen sich. Wenn ich den "Röntgenblick" hätte, also den, dem nichts verborgen bleibt , wirklich NICHTS..., dann beginnt der Kreislauf der unbegrenzten Möglichkeiten. Was tue ich damit? Mit all den Informationen, die ich über etwas oder jemanden erhalte?

Und genau DAS kann nur jeder einzelne ganz für sich allein und individuell in der jeweiligen Situation entscheiden.

 

Eine mögliche Antwort könnte Vertrauen und Liebe heißen. Ja, ich habe die Information von dem anderen einsehen können. Jetzt muß ich das Gesehene in meine persönliche Wagschale der Ethik werfen. Verantwortungsbewußt handeln? Oder Stillschweigen bewahren? Oder etwas "melden"? Oder...? Ein Karussell der Abwägungen. Und doch glaube ich, daß alles, was durch wahre Liebe und Vertrauen in mich und den oder die anderen geprägt ist, die Antwort sein könnte. Dem anderen es zutrauen. Mir selbst es zutrauen. Es uns allgemein zutrauen. Die Mauern fallen. Wir und alles wird sichtbarer. Es wird wieder an uns liegen, was wir daraus machen. In welche Richtung wir gehen... Wäre es theoretisch vorstellbar, daß wir anfangen uns gegenseitig zu vertrauen oder werden all die alten Programme und Erfahrungen uns weiter in Angst und Mißtrauen in einen Kontroll-und Überwachungsmechanismus manövrieren...?

 

Copyright by Daniela Herbig 2012

 

(Dieser Text spiegelt nur einen Auszug meiner ganz persönlichen Gedanken zu diesem Thema wieder!)

 

 

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© Daniela Herbig