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Mit Ingrid Peters durch die Zeit "Über die Brücke geh'n"

Foto: Mit freundlicher Genehmigung: © Management

 

"...Im tiefen Dschungel hörst du die Trommeln und aus dem Dunkel Beschwörungsformeln..." Wer kennt diese Zeile nicht?! Ein Titel, der heute noch in vielen Radio-Stationen rauf und runter läuft. Gesungen von einer absoluten Ausnahme-Künstlerin in der Schlager-Musik-Welt. Ingrid Peters. Stopp! Da ist es wieder. Das immer gleiche kleine, aber feine Fehlerteufelchen. Schlager? Ingrid Peters ist weitaus mehr als eine "Schlager-Queen". Und damit meine ich nicht, daß Schlager etwas Schlechtes ist. Ganz und gar nicht. Nur eine Künstlerin, die sich zwischen Schlager, Pop, Gospel und Musical sicher, gekonnt und äußerst professionell bewegt, kann man eben nicht in die reine Schlager-Schublade einordnen. Da würde sie sicherlich ersticken. Denn Musik ist ein Gefühl in ihr. Musik ist das, was sie lebt und was den Weg nach draußen - zum Hörer finden muß. In jeglicher Vielfalt. Musik ist ihre Sprache. Eine Sprache, die Herzen weltweit verbinden kann.

 

Die 61-jährige Powerfrau hat 2012 mit "Lass es rocken" ihr mittlerweile achtzehntes Album veröffentlicht. (Diverse Best-Of-Varianten mitgezählt.) Zeitsprung. 1976 wurde sie mit "Komm doch 'mal rüber" einem breiten Publikum schlagartig bekannt. Peters wurde als Show-Entdeckung des Jahres von Show-Journalisten mit der "Goldenen Europa" ausgezeichnet. 39 Jahre ist das jetzt her. Wer so lange im Musik-Geschäft ist, ist über viele Zeit-Brücken gegangen. Brücke ist ein gutes Wort. "Über die Brücke geh'n" ist ein Song, der textlich in einer reichlich reizüberfluteten und ellenbogenlastigen Welt, in der wir heute leben, eine zeitlose Gültigkeit besitzt. Gesungen von einer glasklaren und stimmgewaltigen Stimme. "...wir sind zu Gast nur für einige Zeit, auf diesem Stern voll Licht und Dunkelheit, was daraus wird liegt auch mit an dir und an mir - öffne dein Herz und dann öffnet sich die Tür..." (Musik & Text: Hans Blum) Ob wir Menschen das jemals begreifen und umsetzen können und werden weiß ich nicht. Ich würde es mir aber wünschen.

 

1986 sang Ingrid Peters "Über die Brücke geh'n" in Norwegen beim Grand Prix d'Eurovision (heute Eurovision-Song-Contest) und belegte den achten Platz für Deutschland. In der ZDF-Hitparade war sie in den Siebzigern und Achtzigern ein häufiger Gast. Mit "Afrika" (im Original von Rose Laurens gesungen) schaffte sie endlich 1983 den ersten Platz in der beliebten Musik-Sendung. Mehr als verdient. Ein Auftritt, der heute zu den besagten Kult-Auftritten der Hitparade gehört. Ingrid Peters sang diesen Song, der schon im Original hervorragend interpretiert wurde, mit einer unglaublichen Präsenz, einer unübertroffenen stimmlichen Darbietung und mit ihrem typischen Charme. Präsenz ist das, was sie ohnehin ausstrahlt. Sie ist da. Wenn sie die Bühne betritt. Auf den Punkt. Dann katapultiert sie ihr Innerstes nach Außen. Ihre Seele erstrahlt. Lebt ihre Musik. Haucht ihr Leben ein und hat in sekundenschnelle das Publikum im Griff. Wenn es so etwas gibt, wie das "Star-Gen", dann hat sie es. Obwohl sie genau das ja eigentlich gar nicht sein will. Aufregung, Lampenfieber - das kennt sie nicht. In einem Interview mit Radio VHR erzählte sie, daß sie wahrscheinlich eher einschlafen würde, als unruhig zu werden. Darum beneiden sie sicher viele ihrer Kollegen. Das scheint ihr inneres System zu sein. In all den Jahren hat sie sich selbst erkannt. Wie sie "funktioniert". Das bringt die langjährige Erfahrung so mit sich.

 

Zum 40-jährigen Jubiläum der ZDF-Hitparade erschien 2009 bei Sony Music von vielen Künstlern, die in der Hitparade häufig zu Gast waren, eine spezielle Compilation. Katja Ebstein, Münchener Freiheit, Juliane Werding etc. Darunter ist natürlich auch Ingrid Peters zu finden. Eine sehr empfehlenswerte Zusammenstellung der unglaublich vielseitigen Künstlerin, die erstmalig auch den 1984er Titel "Tango" auf CD berücksichtigte. Wer sich einen Überblick der Hits aus den Siebzigern und Achtzigern von Ingrid Peters  verschaffen möchte, ist mit dieser CD bestens versorgt. Einziger Wermutstropfen: Leider befindet sich ein absoluter Klassiker nicht in dieser Ausgabe. "Schwarz & Weiss". Ebenfalls 1984 als Single und gleichnamiges Album veröffentlicht. Da dieser Titel aber nicht in der ZDF-Hitparade aufgeführt wurde, schaffte er es natürlich auch nicht auf diese CD.

 

Foto: © Manfred Esser

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Mit freundlicher Genehmigung von

© Manfred Esser

www.manfredesser.de

 

Das Album "Schwarz & Weiss" erschien in der Sonderauflage im weißen Vinyl bei "Jupiter Records" und enthielt 12 Songs. Natürlich auch die Hits "Afrika", "Tango" und "Schwarz & Weiss". Kleine Rand-Notiz.

 

Ingrid Peters "covert" immer wieder gerne englischsprachige Pop-Hymnen. Wer jetzt die Augenbrauen hochzieht und denkt: "Ach, schon wieder so ein Schlager-Star, der nur was nachsingt", irrt hier gewaltig. Peters schafft es diesen Songs, ihren ganz persönlichen "Ingrid Peters-Stempel" zu geben und macht sie zu ihren eigenen Songs. Mit einer ganz besonderen Note. Fast wird der Titel zu einer zweiten Haut von ihr. Dabei kommt ihr ihre gesangliche Vielfalt zu Hilfe. Die Stimm-Akrobatin verwandelt den Bruce Springsteen-Klassiker "Fire" in ein deutsches "Feigling" und klingt dabei durch und durch überzeugend. So, als wenn sie den Song aus weiblicher Sicht erzählt. In Gedanken stelle ich mir vor wie Bruce Springsteen und Ingrid Peters den Titel gemeinsam singen würden. Großartig. Übrigens schreibt Ingrid Peters seit vielen (1995) Jahren ihre Song-Texte selbst.

 

Mit "Komm doch 'mal rüber" (1976), "Schmeiß den Kuckuck aus dem Nest" (1978), "Nicht zu fassen" (1979), "Weinen kann jeder" (1981), "Viva La Mamma" (1983) bis hin zu "Über die Brücke geh'n" (1986) sind fast alle großen Erfolge der Peters auf "40 Jahre ZDF-Hitparade: Ingrid Peters" vertreten. Und genau deshalb ist diese CD ein klares "Must-Have". Zwar stimmen einige Titel-Angaben im Booklet nicht mit der Abspielfolge auf der CD überein, wer aber damit leben kann, hat einen guten Überblick der früheren Erfolge der Ausnahme-Künstlerin.

 

Die Vollblut-Sängerin tritt bis heute live auf und veröffentlicht regelmäßig neue Alben. Auftreten möchte sie am liebsten wirklich live. Mit einer Big-Band. Und das tut sie auch. Manchmal geht auch Halb-Playback. Wenn es halt nicht anders geht. Man sieht wie ernst ihr die Sache ist. Die Sache Musik. Obwohl sie geradezu für die Bühne geboren wurde, liegt ihr der Rummel drumherum nicht so ganz. Interview- und Presse-Termine müssen zwar sein, aber Ingrid Peters wäre nicht enttäuscht, wenn sie das nicht machen müßte. Ihre aktuelle Single-Veröffentlichung "Yucata" von 2014 ist ebenfalls auf dem Album "Lass es rocken" (2012) zu finden.

Foto: © Manfred Esser

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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© Manfred Esser

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Neben dem Gesang hat Ingrid Peters die Malerei für sich entdeckt, die sie auf keinen Fall kommerzialisieren möchte, da sie ein Ausgleich ist für die Musik. Eine Balance schaftt, einen Ruhepol. Als Moderatorin ist sie auf SR3-Saarlandwelle in den Sendungen "Guten Abend" und "Oldie-Abend" zu hören. Sozusagen ein Allround-Talent. Bleibt abzuwarten, was die Saarbrückerin als nächstes in ihrer endlosen Kreativität vorhat. Langweilig oder beliebig wird es jedenfalls nicht sein. Denn Ingrid Peters wird die Bretter, die die Welt bedeuten, noch lange nicht verlassen. Schließlich hat kein geringerer als Rainhard Fendrich ihr schon vor einigen Jahren gesagt, daß jemand wie sie nicht aufhören kann und auf die Bühne gehört! Dem ist nichts hinzuzufügen, außer: Ingrid Peters wird mit ihrem Publikum auch weiterhin gesanglich und mit Herz durch die Zeit "Über die Brücke geh'n"...

 

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© Daniela Herbig